Ankündigung
der
Ersten "Simon Wiesenthal Lecture"
OMER BARTOV
DIE LETZTEN TAGE VON BUCZACZ: DIE ZERSTÖRUNG EINER
MULTI-ETHNISCHEN STADT
Ort: A-1010 Wien, Dorotheergasse 11 (Jüdisches Museum Wien)
Termin: 8. März 2007, 19:00 Uhr
In seinem Vortrag beschäftigt sich Omer Bartov mit der Art und Weise, in
der sich Ukrainer, Polen und Juden an den Holocaust in der einst multiethnischen
Stadt Buczacz erinnern – dem Geburtsort
Simon Wiesenthals (sowie Omer Bartovs Mutter).
Vormals im österreichisch-ungarischen Kronland Galizien gelegen, später
in den Ostgebieten Polens und jetzt in der Westukraine, war Buczacz viele Jahrhunderte
durch die ethnische und religiöse Vielfalt seiner Bevölkerung gekennzeichnet.
Im Zweiten Weltkrieg ermordeten die Nazis die gesamte jüdische Bevölkerung,
während die polnischen Einwohner Opfer ethnischer Säuberungen durch
die ukrainischen Nationalisten und die sowjetischen Behörden wurden. Anhand
schriftlicher und mündlicher Berichte von Opfern und Überlebenden
dieser Ereignisse untersucht Omer Bartov das Verhältnis von Erinnerung
und Geschichte, von Einzelschicksalen und großen historischen Veränderungsprozessen
und liefert Argumente für die heilende Wirkung der Vergangenheitserinnerung
und -bewältigung.
Der Vortrag wird von zahlreichen Bildern von Buczacz und der Forschungstätigkeit
Omer Bartovs in dieser Stadt begleitet.
Omer Bartov ist Professor für Europäische
Geschichte an der Brown University in Providence, Rhode Island, USA. 2004 verbrachte
er mehrere Monate in Wien als "Senior Fellow" des IFK (Internationales
Forschungszentrum Kulturwissenschaften). Omer Bartov ist Mitglied des zukünftigen
Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Wiener Wiesenthal Instituts für
Holocaust-Studien (VWI).
Weitere Informationen über Omer
Bartov.
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