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Als der Krieg für die deutsche Reichsführung immer
aussichtsloser erschien, ordnete sie in der zweiten Hälfte des Jahres
1944 den Bau des so genannten "Südostwalls" an, der von Nordeuropa
bis zur Adria reichen, und die Ostgrenze des Deutschen Reiches gegen die Rote
Armee verteidigen sollte. An der Grenze des heutigen Österreich verlief
der "Südostwall" von Bratislava bis an die südliche Grenze
der Steiermark. Für die Bauarbeiten wurden sowohl Angehörige der
örtlichen Zivilbevölkerung, Mitglieder der HJ und des Volkssturms,
ausländische Arbeitskräfte sowie ungarische Juden herangezogen.
Deren Arbeitseinsatz war Bestandteil der Vernichtungsstrategie des NS-Regimes,
die mit der deutschen Besetzung Ungarns am 19. März 1944 ihren Anfang
nahm. Anfang Dezember 1944 wurde im Grenzort Engerau / Pozonyligetfalu / Petrzalka
bei Pressburg / Bratislava ein Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter
eingerichtet und an die 2.000 Menschen in alten Baracken, auf Bauernhöfen,
in Scheunen, Ställen und Kellern, "Tür an Tür" mit
der Ortsbevölkerung, teilweise sogar in ihren Häusern, "untergebracht".
In den sieben Teillagern waren die Lebensbedingungen katastrophal. Täglich
starben Häftlinge an den menschenunwürdigen Bedingungen, an Hunger,
Kälte und Entkräftung. Andere wurden von Angehörigen der SA-Wachmannschaft
"auf der Flucht erschossen" oder erschlagen. Eine vom slowakischen
Nationalrat nach der Befreiung eingesetzte Untersuchungskommission exhumierte
im April 1945 mehr als 500 Leichen auf dem Friedhof von Engerau. Auf dem Friedhof in Engerau wurde von der Stadtgemeinde Bratislava ein Mahnmal zum Gedenken an die ungarisch-jüdischen Opfer errichtet. In Bad Deutsch-Altenburg erinnert ein Gedenkstein an die Verbrechen. Zu diesen Gedächtnisorten führt heuer zum dritten Mal unsere Gedenkfahrt. Treffpunkt: Samstag, 29. März 2003 9 Uhr Praterstern Anmeldung bis 20. März an kuretsidis@hotmail.com sowie unter 534 36 90 315 (Mag. Claudia Kuretsidis-Haider) oder 534 36 90 329 (Christine Schindler) Unkostenbeitrag: 4,- |
Abgelegt im Archiv am 4. April 2003 |
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