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  Gedenkfahrt nach Engerau 2003

Der Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Verbrechen und ihrer Aufarbeitung führte am 29. März 2003 zum dritten Mal eine Gedenkfahrt nach Engerau (Bratislava-Petržalka) und Bad Deutsch-Altenburg durch. Hier wurden in den letzten Monaten der NS-Herrschaft mehr als 500 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter Opfer von Misshandlung, Quälerei, Mord und Totschlag, verübt von österreichischen SA-Männern und Politischen Leitern.

Die 7 Stationen der Gedenkfahrt:
1. Friedhof von Engerau
2. Matador (ehem. Semperit-Werk) – Bahnhof Bratislava-Petržalka
3. Gasthof Leberfinger
4. Kriegerdenkmal in Wolfsthal
5. An der Straße zwischen Wolfsthal und Hainburg
6. Friedhof Bad Deutsch-Altenburg
7. Park am Ende der Badgasse in Bad Deutsch-Altenburg


Erste Station der Gedenkfahrt war der Friedhof von Engerau, wo die slowakische Regierung bereits 1945 ein Gedenkstein für die „Opfer der faschistischen Gräueltaten” errichtet hatte. Die wissenschaftliche Ko-Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz, Mag. Claudia Kuretsidis-Haider, und die Präsidentin des Vereins zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung, Dr. Eleonore Lappin vom Institut für die Geschichte der Juden in St. Pölten, sprachen Worte des Gedenkens und entzündeten Kerzen.






Links: Eleonore Lappin.
Unten: Claudia Kuretsidis-Haider


Petržalka (deutsch Engerau, ungarisch Pozsonyligetfalu) ist heute der 5. Bezirk von Bratislava (Pressburg/Pozsony), der während der NS-Zeit zum Großdeutschen Reich (Gau „Niederdonau”) gehörte und für die Deutschen aufgrund der Donaubrücke strategisch wichtig war. In den letzten Kriegsmonaten befand sich hier der nördlichste Punkt der so genannten Reichsschutzstellung, deren Bau von den nationalsozialistischen Machthabern angeordnet worden war. Diese auch „Südostwall” genannte Wehranlage sollte der Verteidigung gegenüber der heranrückenden Roten Armee dienen. Angehörige des Volkssturms, der Zivilbevölkerung, der HJ und vor allem ungarische Juden mussten unter unmenschlichsten Bedingungen Erdarbeiten leisten.
Anfang Dezember 1944 kamen ca. 2.000 ungarische Juden in geschlossenen Waggons in Engerau an. Die Arbeitseinsatzorte für die Schanzarbeiten befanden sich zwischen der damaligen deutsch-ungarisch-slowakischen Grenze und Berg-Hainburg-Kittsee. Die Bedingungen in den aus mehreren Teillagern bestehenden Lagers Engerau und bei den Schanzarbeiten waren äußerst schlecht. Hunger, Kälte, von Dezember bis Februar gab es kein Wasser, weil die Brunnen eingefroren waren, Misshandlungen, unmenschliche Arbeitsbedingungen und jeden Tag mehrere tote Kameraden prägte den Alltag der ungarischen Häftlinge.
Die Teillager hießen Auliesl (Meierei), Fürst (Name des Besitzers des Anwesens), Schinawek (Fabrik), Wiesengasse (Scheune), Leberfinger (Gasthaus und große Scheune), Bahnhofstraße (15 kleine Häuser) und Krankenrevier (in der Nähe des Lagers Leberfinger).
Wie in den anderen Lagern entlang des Südostwalls wurden die Juden von der SA sowie von den Politischen Leitern bewacht. Gegen einige dieser SA-Männer, Politischen Leiter sowie gegen die Lagerkommandanten und die zuständigen Unterabschnittsleiter wurden zwischen 1945 und 1955 mehrere Prozesse durchgeführt, darunter der größte Prozesskomplex der österreichischen Volksgerichtsbarkeit, die so genannten sechs „Engerau-Prozesse”. (Von insgesamt 21 Angeklagten wurde 9 Personen zum Tode verurteilt und hingerichtet, ein Angeklagter wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe, einer zu 19 Jahren, ein Angeklagter zu 15 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden zu zeitlich geringeren Haftstrafen verurteilt, eine Person freigesprochen.). Die SA-Wache unterstand Edmund Kratky, der später von Wachkommandanten Erwin Falkner abgelöst wurde (Das Volksgericht Wien verurteilte beide 1946 im so genannten 3. Engerau-Prozess zum Tode.) Die Juden wurden bei der Arbeit von den Politischen Leitern bewacht und nachts von der SA. Jedes Teillager hatte auch einen jüdischen Lagerkommandanten. Zusätzlich war in jeder „Unterkunft” ein Politischer Leiter als Lagerführer eingesetzt, dem ein Gefangener beigegeben wurde, der deutsch und ungarisch sprechen konnte.
Als die Rote Armee näher rückte, befahl die Kreisleitung die Evakuierung des Lagers. Dabei wurden die „nicht marschfähigen” Gefangenen getötet. Während eines „Todesmarsches” von Engerau nach Bad Deutsch-Altenburg kamen mehr als 100 ungarische Juden ums Leben. Sie starben entweder an Erschöpfung bzw. wurden von der Wachmannschaft erschossen, erschlagen oder erstochen. Der Großteil der Toten wurde in mehreren Massengräbern beim Friedhof in Engerau verscharrt.
Eine unmittelbar nach Kriegsende von der slowakischen Regierung eingesetzte Regierungskommission hob insgesamt fünf Massengräber aus und exhumierte 460 männliche Leichen.

Die zweite Station der Gedenkfahrt war der Platz vor der Fabrik Matador (ehemals Semperit) gegenüber dem Bahnhof Engerau. Helmut Wartlik vom Nationalfonds der Republik Österreich schilderte den Arbeitsalltag im Lager Engerau und die Behandlung der Zwangsarbeiter durch die Aufsichtsorgane.

Der ehemalige Häftling Nikolaus Auspitz beschrieb im Mai 1946 (Übersetzung einer vor einem ungarischen Gericht abgegebenen Zeugenaussage vom 2. 5. 1946, in: LG Wien Vg 1c Vr 3015/45 / 5. Band) die Lebensbedingungen folgendermaßen:

„Tagwache beim Morgengrauen um 5 Uhr, um 1/2 6 Uhr mussten wir draußen stehen auf der Chaussee, wo wir 1/2 – 1 Stunde warten mussten, in der schrecklichsten Kälte, mit steifgefrorenen Gliedern, auf den Lagerkommandanten, der angekommen den Mannschaftsstand entgegennahm und wenn es ihm einfiel – leider fast jeden Tag – in die Baracke hineinging, um die Kranken 'zu kontrollieren', deren größten Teil er mit dem Stocke heraus trieb, zumeist befanden sich diese in einem derart schweren Zustand, dass sie nach der Arbeit dieses Tages, nachdem sie sich nach der Arbeit, am Abend zu Bett begeben hatte, nie mehr zum Leben erwachten.
Vom Frühappell mit erfrorenen Füßen und offenen Wunden, im Laufschritt zur Küche, der Begleiter hat während des ganzen Weges, wen er traf, mit den Füßen getreten oder mit dem Stocke geschlagen.
Die Früh-Austeilung für die Menge von 2000 Ausrückenden, das tägliche Brot und die zweitägige Ration von Margarine, in der Größe eines Stückes Würfel-Zucker musste binnen kaum einer halben Stunde erfolgen. Bei der Verteilung haben bei täglicher Ablösung, mehrere Schergen den 'Dienst' versehen, der daraus bestand, dass sie das als 'Schwarzen' bezeichnete schmutzige warme Wasser von 3 Dezi, so einteilten, dass ein Teil davon auf unsere Hände geschüttet werde, wir hatten auch dazu kaum Zeit, um das was in der Essschale zurück blieb zu verzehren, da inzwischen auch die Tages-Ration an Brot (33 Deka) ausgeteilt wurde, so, dass 6 Männer 1 Stück Brot von ca. 200 Dkgr. erhielten und es bedeutete das Leben, dass jeder genau seine Ration erhalte, lieber hat man den Schwarzen ausgeschüttet, nur um bei der Brotverteilung ja nicht zu spät zu kommen und, dass man auch das Margarin erhalte. Dieser traurige Kampf um Leben und Tod hat sich täglich wiederholt, erschwert durch die ständigen Stock- und Knüppel-Schläge der Wache.
Nach dem 'Frühstück', Abgehen zum Arbeitsplatz, der sich ca. 5–6 km weiter befand. Die Arbeit musste um 7 Uhr unbedingt begonnen werden, was aus Schanzarbeit und damit zusammenhängenden sehr schweren Erdarbeiten bestand. Wenn Vormittag kein Flieger-Einflug war, so kam in der Zeit von 12–15 Uhr der Wagen mit dem Mittagessen. Das Essen bestand aus Suppe aus Futterrüben oder aus Gerstengraupen, sehr selten aber aus einigen ungewaschenen, ungeschälten, verfaulten Stückerln Kartoffeln. Nach der Menge nach erhielten wir etwa 4 Dclt. – auch das wurde mit dem Löffel ausgeteilt, natürlicherweise war der Löffel auch nicht ganz voll. – Falls wir Tagsüber Fliegeralarm hatten, was fast jeden Tag der Fall war, so blieb das Mittagessen überhaupt aus. Die Arbeit dauerte bis 5 Uhr abends, mit einer Mittagsunterbrechung von Maximum einer Halbenstunde, dann kam Vergatterung, Schlägerei, Einrückung, Nachtmahl – dasselbe wie das Mittagessen -. Schlafengehen, richtiger gesagt: zusammenbrechen.
Die Ausrückung zur Arbeit konnte durch kein Gewitter, Regen, keinen Schneesturm verhindert werden. Während der ganzen in Engerau erlittenen Zeit von ungefähr 5 Monaten ist überhaupt nur ein einziges Mal vorgekommen, dass wir elendigen, vom Arbeitsplatz wegen Schneesturm zurückbeordert wurden, sonst aber erstarrten unsere Gliedmaßen vergeblich derart, dass die Krampe, oder die Schaufel durch das Erleiden des ganztägigen Eisregens uns aus der Hand fiel, von einer Einrückung konnte keine Rede sein, unsere Wachmannschaft zwang uns von den geschützten Stellen mit der Waffe weg, zur Fortsetzung der Arbeit. Einen solchen schaurigen Tag wie es der 13. Dezember 1944 war, wird auch derjenige der alles überlebt hat und vergessen kann, niemals vergessen! Als wir am Abend in unsere Kammer gelangten, die ausgerückte Menge etwa 100 Personen, ist wie eine Lumpenmasse niedergefallen, auf die schmutzige, nasse, stinkige Strohlagerstätte und brach in bitteres Schluchzen aus, es kam uns zu Bewusstsein, das das keine Menschen sind, das sind täuflische [sic] Satans und wir können unsere Familien, unsere Lieben, nie mehr wiedersehen, denn aus dieser Hölle ist kein Entrinnen. Wir hätten es als Glück begrüßt, wenn man uns sofort [...] das Leben genommen und so unserem Leiden ein Ende bereitet hätte. Aber dies wäre ein viel zu leichtes Sterben für uns gewesen, das wollten sie nicht!
Ich habe mich am 28. Dezember 1944 zum letzten Male gewaschen, am anderen Tag ist der neben der Baracke befindliche Brunnen zugefroren und ich wäre irgendwann zu Ende März in die Lage gekommen, mich wieder etwas waschen zu können. Inzwischen haben Millionen von Läuse den Menschen befallen, die Arbeit, das Hungern, die Schläge, das ungewisse Schicksal hat den Widerstand der Menschen gebrochen, unsere ersten Toten hatten wir am 16. Dezember, ergriffen standen wir bei der Leiche unseres Kameraden. Am 18. folgte der Nächste, sodann der Dritte, Vierte, die Ergriffenheit fand ein Ende, betroffen sahen wir unser eigenes Schicksal an uns herankommen, alles hat ein Ende! Meine armen Kameraden sind auch mit erfrörten [sic], brandigen Gliedern hinaus zur Arbeit, denn wer nur einmal liegen blieb, der stand nimmer auf und doch wollten wir alle am Leben bleiben, um unseren Folterern, unseren Mördern noch gegenüber zu stehen. Leider wurde dies nur sehr wenigen von uns zuteil, unsere unglücklichen Kameraden sind dort, am Rande des Engerauer Friedhofes, in den Massengräbern liegen sie, wohin sie [...] hineingeworfen wurden und sie alle schreien aus dem Grabe um Gerechtigkeit, um Vergeltung.”

Dritte Station der Gedenkfahrt war das Teillager im Gasthof Leberfinger, nahe der Donau. Hinter der nunmehr fast 300 Jahre alte Einkehrstätte erstreckt sich ein großer breiter Hof. Daneben befindet sich ein das Stallgebäude, auf das man aus der Küche des Wirtshauses sehen konnte. Die Juden waren in dem großen, langen Stall „untergebracht”. In dessen oberen Teil befand sich ein Raum, der wahrscheinlich zur Aufbewahrung von Heu und Stroh diente. Die sich dort befindlichen Juden mußten über eine Leiter heruntersteigen.


Eines der Teillager befand sich auf dem Dachboden der Scheune des Gasthofs Leberfinger



Der im 2. Engerau-Prozeß zu zwei Jahren Haft verurteilte Karl Hahn beschrieb das Lager als gemauerten „Schupfen” mit einem Dachboden, in dem die Juden „hübsch aufeinander gelegen” seien (Aussage während der Hauptverhandlung des 3. Engerau-Prozesses. Siehe: Hauptverhandlungsprotokoll, 2. Band, 6. Tag [22. 10. 1946], S. 41; LG Wien Vg 1c Vr 3015/45).

Der 43-jährige Kaufmann Ernö Honig aus Kisvajke schilderte die Lebensbedingungen im Lager Leberfinger folgendermaßen (Übersetzung einer vor einem ungarischen Gericht abgegebenen Zeugenaussage vom 3. 5. 1946, in: LG Wien Vg 1c Vr 3015/45 / 5. Band):

„Wir schliefen dort [...] in einem Stall mit betoniertem Boden ohne jede Unterlage und ohne Heizung, so dass von uns, als wir Engerau verließen nur mehr [wenige] am Leben waren. Die übrigen wurden teils bei der Arbeit erschlagen, teils starben sie an Erschöpfung oder den Folgen von schweren Erfrierungen. Es war uns verboten, sich zu waschen und waren wir deshalb voller Läuse und voll von Furunkel und anderen eiternden Wunden.”

Kurz vor der Evakuierung verübte ein wahrscheinlich von SA-Kommandanten Erwin Falkner zusammengestelltes „Sonderkommando” im Lager Leberfinger ein Massaker, das die Besitzerin des Gasthauses dem Gendarmen des Gendarmeriepostens Hainburg Karl Br. beschrieb. Dieser sagte später gegenüber dem im Auftrag der Staatsanwaltschaft im Zuge des 1. Engerau-Prozess ermittelnden Gendarmeriebeamten aus:

„Wir gingen in das Gasthaus Leberfinger in Engerau um dort einen warmen Kaffee zu trinken. Die Wirtin sagte zu uns, heute bekommt ihr noch etwas, aber morgen nicht mehr. Denn erstens sind die meisten Angestellten evakuiert worden und zweitens bleibe sie nicht länger in dieser Leichenkammer. Frau Leberfinger sagte uns nun, dass in ihrem Haus 13 erschossene Juden liegen. Wir ersuchten sie nun uns die Leichen zu zeigen, was Frau Leberfinger mit der Bemerkung ablehnte, sie könne so etwas Grauenvolles kein zweites Mal ansehen. Sie sagte uns, wir sollen uns die Leichen alleine besichtigen. Wir gingen nun in das ehemalige Stallgebäude, wo sich das Lager für die Juden befand. Dort lagen Habseligkeiten der Juden verstreut umher. Im Hintergrund sahen wir schon einige Leichen liegen. Die Leichen hatten Kopfschüsse und lagen in einer Blutlache. Sämtliche Leichen trugen den Judenstern. Im Hofraum lag auf einer Pritsche eine Leiche, die mehrere Schüsse, teils im Kopf, teils in der Brust aufwies. Diese Leiche war nur mit einem Hemd und einer langen Stoffhose bekleidet. Auch in der Nähe der Latrine, die im Hofe war und eigens für die Juden bestimmt war, lagen zwei der drei Leichen, ebenfalls durch Kopfschüsse getötet. Der Anblick der Leichen war grauenhaft. Wir gingen noch im Hofe umher und sprachen dann mit der Gastwirtin wie sich die Ermordung zugetragen hat. Frau Leberfinger erzählte uns nun, dass am 29. März 1945 (Gründonnerstag) um ca. 22 Uhr die politischen Leiter die Juden zum Abmarsch antreten ließen. Es meldeten sich eben diese 13 Juden, dass sie krank seien und nicht marschieren können. Darauf sagten die politischen Leiter diese 13 Juden werden später abgeholt werden. Als nun die marschfähigen Juden aus dem Hause marschierten, kamen schon einige politisch Leiter oder SA. Männer, die Uniformen kenne ich nicht so genau, zum Tor herein, gingen in das Stallgebäude wo sich die nicht marschfähigen Juden befanden und in wenigen Minuten hörten wir schon eine wilde Schießerei sowie verzweifelte Hilferufe. Ich konnte dies nicht anhören und lief in das Haus zurück. Weiter Angaben konnte Frau Leberfinger nicht machen.”(Protokoll mit Karl Br. [13. 7.1945], in: LG Wien Vg 2b Vr 564/45; 1. Engerau-Prozess / 1. Band).

Vierte Station der Gedenkfahrt war das Kriegerdenkmal in Wolfsthal.
Nachdem der Evakuierungszug Engerau verlassen hatte, setzte sofort eine heftige Schießerei der Begleitmannschaft ein, die zahlreiche Todesopfer forderte. Auf dem Weg nach Bad Deutsch-Altenburg marschierten die ungarischen Zwangsarbeiter durch Wolfsthal und Hainburg.

Nachdem bereits Ende Juni 1945 die gerichtlichen Ermittlungen aufgrund der Anzeige einer der SA-Wachmänner, der später selber zum Tode verurteilt worden ist, ins Rollen gekommen sind, hat der Gendarmerieinspektor Johann Lu. den Auftrag bekommen, vor Ort – also in Bad Deutsch-Altenburg, Hainburg und Wolfsthal – zu ermitteln. In Wolfsthal gab es Ohrenzeigen des in der Nacht auf den 30. März 1945 durchziehenden Todemarsches.

„Protokoll, aufgenommen mit Alois In., Imker, in Wolfsthal Nr. 39 wohnhaft, gibt dem Revierinspektor Johann Lu. in Beisein des Hilfsgendarmen Friedrich De. des Postens Hainburg an:
Ich wohne auf der Reichsstraße neben dem Kriegerdenkmal. In der Nacht vom 29. 3. zum 30. 3. 1945 wurde ein Trupp Juden an unserem Haus vorbeigeführt, was ich vom Fenster aus beobachtete. Gegen 8 Uhr früh hörte ich auf der Straße einen Krawall und ging aus dem Haus. Auf der Straße stand ein ungarischer Train und beim Kriegerdenkmal ein ungarischer Wachtmeister, der mit einem Juden der beim Kriegerdenkmal saß, schrie. Ich ging auf den Wachtmeister zu und dieser fragte mich, was ich wolle. Nun sah ich, dass auch ein Jude neben dem Kriegerdenkmal au der Erde lag und am Kopf ganz blutig war. Nun bat ich den Wachtmeister, er möge die beiden Juden am Trainwagen aufladen und mitnehmen. Dieser schrie mich gleich an: ,Was wollen sie? Das sind ja Juden, die gehören niedergeschossen.‘ Hierauf erwiderte ich ihm, das sind ja auch Menschen, der Wachtmeister begann aber mit mir noch mehr zu schreien und aus Angst lief ich davon. Gegen 10 Uhr vormittags erzählten mir Kinder, dass der beim Kriegerdenkmal liegende Jude bereits gestorben sei. Da der ungarische Zug bereits weg war, ging ich abermals zum Kriegerdenkmal und fand die Leiche des einen Juden mit einem Mantel zugedeckt, vor. Ich hob den Mantel etwas auf und sah, dass aus Mund und Nase Blut geflossen war. Ich ging dann wieder nach Hause und nachmittags gegen 15 Uhr kamen Soldaten die im Ort kampierten mit einem Streifenwagen den sie ohne Pferdegespann zogen, luden den Juden auf und fuhren Richtung Engerau weiter. (Wolfsthal, 13. 7. 1945).”
(In: LG Wien Vg 2b Vr 564/45; 1. Engerau-Prozess / 1. Band).

Laut einem im fünften Engerau-Prozess eingeholten Gutachten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik der Hohen Warte in Wien gab es am Nachmittag des 29. März 1945 im östlichen Niederösterreich vereinzelt leichte Wärmegewitter. Die Sonne ging kurz nach 18 Uhr unter. Abends war der Himmel stärker bewölkt und es wehte ein leichter Luftzug bei einer Temperatur um 10°. Der Mond ging um 19 Uhr auf – es handelte sich um den ersten Tag nach Vollmond. Nachdem der Wind auffrischte, trübte sich der Himmel stärker ein und es regnete stellenweise unergiebig. In der ersten Nachthälfte zeigte sich der Mond bisweilen, später zogen Wolken auf. Um etwa dreiviertel sechs Uhr in der Früh ging die Sonne auf. (In: LG Wien Vg 1 Vr 99/53 [5. Engerau-Prozess / 1. Band]).

„Protokoll des Gendarmen Karl Br. mit dem Steinbruchaufseher Anton Sta., Hainburg, Preßburger Reichsstraße 24 wohnhaft:
Gegen ca. 3,00 Uhr früh wurde ich durch heftiges Geschrei, welches wieder auf der Straße war, munter. Ich stand auf, sah zum Fenster hinaus und sah, wie [Menschen]Kolonnen vorbeigetrieben wurden. Ich legte mich wieder zu Bett. Um 4,45 Uhr stand ich auf und fuhr um 5,30 Uhr mit dem Fahrrad nach Deutsch Altenburg in die Arbeit. Die Straßen von Hainburg waren noch leer. Als ich auf die Landstraße zum Hause des Ja. kam, sah ich im Rinnsaal eine Leiche liegen. Diese Leiche wurde von dem Meister der Schutzpolizei Ro. und zwei Wehrmachtsangehörigen weggeschafft. Ich glaubte es handelte sich um einen Unglücksfall. Ich setzte meine Fahrt weiter. Als ich jedoch zum Hause 59, auf der Landstraße kam, lag dort die zweite Leiche. Ich stieg ab und besah mir nun die Leiche genauer. Die Leiche hatte eine Bauchlage, der Kopf ruhte auf dem abgewinkelten Oberarm. Sie hatte einen Einschuss im Hinterhaupt, der Nacken sowie das Gesicht war voller Blut. Ich fuhr nun weiter. Beim Hause des Hö., Landstraße 60 sah ich die dritte Leiche in einer Blutlache liegen. Sie wies ebenfalls einen Hinterhauptschuss auf. Ich stieg nicht ab sondern setzte meine Fahrt weiter [sic] und dachte mir, das ist Deutsche Kultur. Bei der sechsten Leiche stieg ich ab. Die Leiche wies einen Genickschuss auf, die Kopfplatte oberhalb der Stirn war eingeschlagen. Es war ein Wrack eines Menschen, die Unterschenkel waren mit Wickelgamaschen versehen, die Stärke der Waden war bestimmt nicht mehr als 6 cm Durchmesser. Das Schuhwerk war zerfetzt und die Zehen sahen aus den Schuhen heraus und bewegten sich hie und da. Zu helfen war ihm aber nicht mehr. Ich stieg wieder auf das Fahrrad und setzte meine Fahrt in den Betrieb fort. Ich zählte insgesamt 11 Leichen auf der Strecke von Hainburg Landstraße 5 bis zur Straßenbrücke Deutsch Altenburg (Hainburg, 18. 7. 1945).”
(In: LG Wien Vg 2b Vr 564/45; 1. Engerau-Prozess / 1. Band).

Die fünfte Station der Gedenkfahrt befand sich auf einem Feld bei der Straße zwischen Wolfsthal und Hainburg:

Am 19. Juli 1945 begab sich eine Kommission des Volksgerichts Wien unter der Leitung des ermittelnden Staatsanwaltes Dr. Wolfgang Lassmann, sowie u. a. bestehend zwei Gerichtsärzten, einer Schriftführerin, dem Dolmetsch der Radiosendung „Russische Stunde” und dem Gendarmen Br., nach Hainburg. Unverzüglich suchten sie mit dem vom dortigen Gendarmeriepostenkommando zur Verfügung gestellten Kraftwagen eine etwa 2 km außerhalb der Stadt gelegene Auffindungsstelle eines Massengrabes auf, das sich an der von Hainburg nach Wolfsthal führenden Straße befand, und zwar in der Nähe eines Panzergrabens. Dort wurde ein nur oberflächig zugeschüttetes Grab festgestellt und nach dessen Freilegung ein Protokoll über die in diesem Grab befindlichen Leichen angelegt. Aufgrund der vorhandenen Verletzungen (Schuss- und Stichwunden an Kopf und Hals) erklärte der Gerichtsmediziner jedoch, eine genaue Untersuchung an Ort und Stelle nicht vornehmen zu können, weshalb er die Überführung der Toten in das Gerichtsmedizinische Institut in Wien anordnete. Nach Rücksprache mit der sowjetischen Ortskommandantur wurde ein russisches Transportauto mit Anhänger zur Verfügung gestellt, auf dem die Leichen samt den vorgefundenen Papieren und Dokumenten nach Wien überführt wurden.








Auffindungsstelle des Massengrabs an der Straße zwischen Wolfsthal und Hainburg.

Im Zuge der Obduktion der Leichen wurden Exhumierungsprotokolle angefertigt, die hier auszugsweise wieder gegeben werden (diese befinden sich alle in: LG Wien Vg 2b Vr 564/45; 1. Engerau-Prozess / 1. Band).

Leiche Nr. I wurde auf Grund der bei ihr vorgefundenen Dokumente eindeutig als die des Dr. Reszö Pevny, geboren 1895 in Komorn, agnosziert.
Dr. Rudolf Pevny ist offenbar infolge Herzkranzschlagaderverkalkung, Herzerweiterung und Fettdurchwachsung des Herzfleisches an Herzlähmung eines natürlichen Todes gestorben.
Die Leichenöffnung ergab überdies einen beträchtlichen Schwund des Unterhautfettgewebes sowie auch des Fettgewebes an den inneren Organen, sodass mit Berechtigung anzunehmen ist, dass bei Dr. Rudolf Pevny eine beträchtliche Unterernährung vorlag und dass im Zusammenhang mit den festgestellten krankhaften Veränderungen des Herzens der Tod an Erschöpfung eingetreten ist. Außer einer kleinhandflächengroßen blutigen Durchtränkung des Unterhautzellgewebes in der rechten Rückenhälfte, die durch Einwirkung einer stumpfen Gewalt – z. B. durch Schlag oder Hinstürzen auf den Boden – entstanden sein kann, zeigte die Leiche keinerlei Verletzungsspuren.

Die auf Grund der bei der Leiche vorgefundenen Dokumente als Arnold Herz, geboren 1897 in Oroshaza, agnoszierte Leiche II, zeigt einen queren Schädeldurchschuss mit Einschuss in der rechten Schläfenbeinschuppe, 3 cm oberhalb und etwas vor dem Gehörgang und einem Ausschuss im linken Schläfenbein.
Die Einschusslücke hatte im Knochen einen Durchmesser von 9 mm und außerdem fanden sich um die Einschusslücke vielfache Knochenbrüche. Dem Verlauf des Schussganges entsprechend, waren beide Großhirnhälften durchbohrt, sodass der Tod an Hirnlähmung aus gewaltsamer Ursache eingetreten ist.

Die Leiche Nr. III wurde auf Grund der vorgefundenen Dokumente als die des Ernö Lendler agnosziert. An der durch Fäulnis und Verwesung hochgradig veränderten Leiche des Ernö Lendler konnte ein querer Halsdurchschuss mit Durchtrennung der rechten großen Halsschlagader, Zertrümmerung zweier Halswirbelkörper und Durchreißung des Halsmarkes festgestellt werden.
Der Einschuss lag in der rechten Halsseite im Bereiche des rechten Unterkieferwinkels, der Ausschuss in der linken Halsseite, unterhalb des linken Unterkieferwinkels. Im Verlaufe des Schusskanales war der rechte Unterkieferwinkel kleinsplitterig zertrümmert, die rechte große Halsschlagader durchrissen, aus der es offenbar zur tödlichen Verblutung gekommen war. Zum raschen Eintritt des Todes hat zweifellos auch die Durchtrennung des Halsmarkes beigetragen.

Auf Grund der bei der Leiche Nr. IV vorgefundenen Dokumente konnte sie eindeutig als die des Alfred Steiner, geboren am 15. 9. 1904 in Piszke, identifiziert werden.
Die Leichenöffnung ergab 5 cm oberhalb und 2 cm vor der rechten äußeren Ohröffnung eine rundliche Einschusslücke, die einen Durchmesser von ungefähr 11 mm zeigte. Entsprechend dem Verlaufe der Schussrichtung wurden beide Großhirnhälften vom Schusse betroffen und der Tod trat zweifellos an Hirnlähmung aus gewaltsamer Ursache ein.

Die Leiche Nr. V, Isidor Lehner ist infolge Schädeldurchschusses an Hirnlähmung eines gewaltsamen Todes gestorben.

Die Leiche Nr. VI wurde nach den Dokumenten als Elemer Hartslein, geboren 1911 in Sajossziget, agnosziert.
Sie zeigte einen Einschuss im Genick, knapp unterhalb des Schädelgrundes und einen Ausschuss an der Vorderseite des Halses. Der Schussgang hatte den Wirbelkanal bereits eröffnet, das Rückenmark durchrissen, mehrere Halswirbelkörper zertrümmert und schließlich den Kehlkopf zerrissen. Elemer Hartslein ist somit eines gewaltsamen Todes gestorben.
Nach der chemischen Untersuchung des Mantelkragens ist der Schuss gegen E. Hartslein wahrscheinlich mit angesetzter Pistolenmündung oder zumindest aus allernächster Nähe gegen den aufgestellt getragenen Mantelkragen von hinten abgegeben worden.

Die Leiche Nr. VII wurde als Laszlo Szekely agnosziert.
Sie wies einen Einschuss unterhalb des rechten Jochbeinbogens auf. Der Tod war offenbar an Hirnlähmung aus gewaltsamer Ursache eingetreten.

Die Leiche Nr. VIII war auf Grund der bei ihr gefundenen Dokumente einwandfrei als die des Jakob Klein, 42 Jahre alt, zu identifizieren.
Jakob Klein ist infolge Halsdurchschusses mit Verletzung beider Halsschlagadern offenbar an Verblutung eines gewaltsamen Todes gestorben. Der Schussgang verlief in querer Richtung, durchdrang die beiden Schildknorpel des Kehlkopfes und durchriss beide großen Halsschlag- und -blutadern. Auch die Speiseröhre war unregelmäßig zerrissen und an der Vorderseite des 4. Halswirbelkörpers war eine seichte Rinne nachzuweisen.
Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass es sich um einen Schuss mit angesetzter Mündung gegen die linke Halsseite des Jakob Klein bei hochgestelltem Rockkragen gehandelt hat.

Die Leiche Nr. IX konnte auf Grund der bei ihr gefundenen Dokumente als die des Kalman Grosz, geboren am 12. 4. 1900 in Györ, agnosziert werden.
Sie wies in der linken Halsseite, knapp hinter dem linken Unterkieferwinkel eine Einschusswunde und in der rechten Halsseite unterhalb des rechten Unterkieferwinkels eine Ausschusswunde auf. In der Verbindung der beiden Wunden fand sich ein Wundgang, der die linke Kopfschlagader zerriss, das Zungenbein zertrümmerte, den Kehldeckel abtrennte und ohne Verletzung der Halsgefäße der rechten Halsseite, der Wirbelsäule und des Schädelgrundes an der rechten Halsseite mündete.
Der Tod war infolge Verblutung aus gewaltsamer Ursache eingetreten. Die Untersuchung des grünen Kamelhaarmantels ergab, dass Kalman Grosz bei Erhalt des Schusses den Mantelkragen aufgestellt getragen haben dürfte, denn es fand sich an der Unterfläche des Kragens eine Rauchschwärzung, wie sie bei Abgabe von Pistolenschüssen aus nächster Nähe zustande kommen.

Tibor Gold, geb. am 9. 7. 1905 in Budapest, wurde als Leiche Nr. X aus dem Erdgrab gehoben.
Die Leiche zeigte 2 cm nach außen vom Brustbeinende des rechten Schlüsselbeines über diesem eine rundliche, ungefähr 11 mm im Durchmesser haltende Einschusslücke, die sich in einem Schussgang fortsetzte, der an entsprechender Stelle das Schlüsselbein unregelmäßig zertrümmerte und – ohne die rechten Halsgefäße zu verletzen – knapp unterhalb des Kehlkopfes in die Luftröhre eintrat, durch diese nach oben zog und knapp rechts von der Mittellinie an der hinteren Begrenzung des harten Gaumens durch den Schädelgrund in den Schädelraum kam. Dieser Schuss hat in seinem Verlaufe vor allem die rechte Großhirnhälfte zertrümmert und bedingte den Eintritt des Todes an Hirnlähmung aus gewaltsamer Ursache.
Bei der Untersuchung des Überrockes der Leiche war an entsprechender Stelle der an der Leiche gefundenen Einschusslücke eine Lücke im Rock nachzuweisen.
Mit Rücksicht auf den Verlauf des Schusskanals ist es naheliegend, dass Tibor Gold zur Zeit, als der Schuss gegen ihn abgegeben wurde, offenbar auf einer Böschung lag, wobei der Kopf nach oben oder nach unten gerichtet war und wobei überdies der Kopf stark nach rechts geneigt gewesen sein mußte.



Sechste Station der Gedenkfahrt war der Gedenkstein auf dem Friedhof von Bad Deutsch-Altenburg, wo sich hinter dem Karner ein „Kriegsgrab” für „11 unbekannte Israeliten” befindet.
Dieser Gedenkstein wurde bereits 1945 errichtet und erinnert an nicht identifizierte Opfer des „Todesmarsches” von Engerau nach Bad Deutsch-Altenburg sowie an Opfer des Marsches vom Lager für ungarische Juden in Bruck/Leitha nach Bad Deutsch-Altenburg. Das Grab wird auch heute noch gepflegt
Die Präsidentin des „Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung” Dr. Eleonore Lappin sprach Worte des Gedenkens und entzündete Kerzen.

Siebente Station der Gedenkfahrt war der Park am Ende der Badgasse in Bad Deutsch-Altenburg.
Hier wurden die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter der Lager Engerau und Bruck/Leitha auf Schleppschiffe verladen und nach Mauthausen transportiert.
Die Fahrt auf der Donau dauerte unter größten Entbehrungen – es gab nichts zu essen und zu trinken – sieben Tage lang. Während der Fahrt starben zahlreiche Häftlinge an Hunger und an Erschießungen. Das KZ Mauthausen war aber nicht das Ende des Leidensweges der ungarischen Juden. Kurz vor der Befreiung des Lagers wurden jene, die bis dahin überlebt hatten, auf einen neuerlichen Todesmarsch in das Waldlager nach Gunskirchen bei Wels geschickt. Sie mussten dabei zusammen mit zahlreichen anderen ungarischen Juden und Jüdinnen, die ebenfalls in unzähligen Lager und Betrieben in Niederdonau und der Steiermark zur Zwangsarbeit herangezogen worden waren, marschieren. Anfang Mai 1945 kam schließlich die Befreiung durch die amerikanischen Truppen. Wieviele von den Engerauer Juden überlebt haben ist nicht bekannt.


Mit einem Vortrag von Prof. Jonny Moser über seine Erlebnisse bei der Deportation ungarischer Juden und Jüdinnen an die österreichische Grenze im Herbst 1944, wo er Roul Wallenberg unterstützte, Gefangene zu retten, endete die dritte Gedenkfahrt nach Engerau. Sie wird auch nächstes Jahr im März wieder stattfinden.


Zum Bericht über die Gedenkfahrt 2002


Bericht und Fotos: Claudia Kuretsidis-Haider



Kundgebung vor dem Gedenkkomplex auf dem Friedhof Engerau

 
   
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