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Gedenktafel (Wohnhausanlage der Israelitischen Kultusgemeinde Wien)

1020, Tempelgasse 5

Text:
Hier befand sich der Leopoldstädter Tempel, der im
Jahre 1858 nach Plänen von Architekt Leopold Förster
im maurischem Stil errichtet und am 10. November 1938
in der sogenannten „Reichskristallnacht“ von den
nationalsozialistischen Barbaren bis auf die Grund-
festen zerstört wurde.

Stifter: Israelitische Kultusgemeinde Wien

Die Enthüllung der Gedenktafel erfolgte im Zusammenhang mit der Eröffnung des jüdischen Zentrums in der Leopoldstadt am 9. November 1997 durch Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg. Ansprachen hielten der Präsident und der Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Paul Grosz und Ariel Muzicant, Bürgermeister Michael Häupl und Bundesminister Caspar Einem. Oberkantor Abraham Adler und der Chor des Wiener Stadttempels gestalteten den musikalischen Teil der Gedenkstunde.

Die Synagoge, die insgesamt 2.000 Sitzplätze umfasste, wurde am 15. Juli 1858 durch Dr. Adolf Jellinek eingeweiht. In die Gestaltung des nunmehrigen jüdischen Zentrums wurden vier 24 bzw. 28 Meter hohe Säulen miteinbezogen, die an jenen Punkten errichtet wurden, an welchen früher die vier Pfeiler des Leopoldstädter Tempels standen, um symbolisch die Größe der damaligen Synagoge darzustellen.

Literatur/Quellen:
Feierliche Eröffnung am 9. November 1997 um 14.00 Uhr. Wohnbauprojekt Czerningasse, in: Die Gemeinde, Nr. 476a, Oktober 1997; Neues jüdisches Zentrum in Wien–Leopoldstadt, in: Wiener Zeitung, 7. 11. 1997; Jüdisches Zentrum in der Leopoldstadt, in: Kurier, 10. 11. 1997; Wien hat ein neues jüdisches Zentrum, in: Salzburger Nachrichten, 10. 11. 1997; Genée, Pierre: Wiener Synagogen 1825–1938, Wien 1987, S. 53 ff.


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