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Mahnmal (ÖBB-Hauptwerkstätte Simmering)

1110, Grillgasse 48

Text:

(Linke Tafel) (Rechte Tafel)
Wehofschitz Otto
† 16. 7. 1942
Bischof Josef
† 20. 10. 1942
Medwed Karl
† 16. 11. 1942
Marsik Rudolf
† 2. 1. 1943
Alberstetter Karl
† 5. 4. 1943
Gefallen als Opfer
des Faschismus
Tesar Jarolim
† 15. 11. 1943
Picka Ferdinand
† 24. 1. 1945
Pfeiler Wilhelm
† 6. 3. 1945
Holy Richard
† 21. 12. 1945
Schlesinger Aladar
† 8. 12. 1945
Gefallen als Opfer
des Faschismus

(richtig: Tesar Jarolin; Pfeiler Wilhelm, † 3. 3. 1945)

Stifter: Vertrauensmänner der Eisenbahner in der Hauptwerkstätte Simmering
Gestaltet von Rudolf Hönigsfeld
Enthüllung des Mahnmals am 28. September 1946 durch den Repräsentanten der ehemaligen KZ-Häftlinge unter den Eisenbahnern Rudolf Kroneis. Gedenkreden hielten unter anderen Vizekanzler Adolf Schärf, Stadtrat Viktor Matejka, der Obmann der Gewerkschaft der Eisenbahner Richard Freund, Abgeordnete Rosa Jochmann für die SPÖ, Gemeinderat Josef Seifert für die ÖVP und Gemeinderat Josef Lauscher für die KPÖ.

Karl Alberstetter (geb. 24. 12. 1894), Schlosser in der Eisenbahnhauptwerkstätte Simmering, war wegen kommunistischer Betätigung von Dezember 1937 bis Februar 1938 in Haft und ab Februar 1942 in NS-Haft. Er wurde im Juli 1942 in das KZ Mauthausen und in der Folge in das KZ Flossenbürg überstellt, wo er am 5. April 1943 umkam.

Josef Bischof (geb. 11. 2. 1901), Werkführer, Angehöriger der kommunistischen Reichsbahnerorganisation, wurde im Februar 1942 festgenommen und starb am 20. Oktober 1942 in der Haft.

Richard Holy (geb. 8. 3. 1907), Tischler, Angehöriger der kommunistischen Reichsbahnerorganisation, wurde im Februar 1942 festgenommen und starb am 21. Dezember 1945 an den Folgen der Haft.

Rudolf Marsik (geb. 24. 6. 1897), Werkmann, Angehöriger der kommunistischen Reichsbahnerorganisation, wurde im Februar 1942 festgenommen und starb am 2. Jänner 1943 in der Haft.

Karl Medwed (geb. 20. 8. 1899), Anstreicher, Funktionär der kommunistischen Reichsbahnerorganisation, wurde im Februar 1942 festgenommen und kam am 16. November 1942 im KZ Mauthausen um.

Wilhelm Pfeiler (geb. 30. 5. 1892), Weichenwärter, wurde im Februar 1942 wegen kommunistischer Betätigung festgenommen, in das KZ Mauthausen und später in das KZ Flossenbürg überstellt, wo er am 3. März 1945 umkam.

Ferdinand Picka (geb. 21. 5. 1906), Arbeiter, wurde wegen Unterstützung der kommunistischen Widerstandsgruppe Ostarbeiterorganisation am 24. Jänner 1945 im Landesgericht Wien enthauptet.

Aladar Schlesinger (geb. 29. 3. 1896), Werkmann, starb am 8. Dezember 1945 an den Folgen der Haft.

Jarolin Tesar (geb. 31. 12. 1918), Arbeiter, Funktionär des Kommunistischen Jugendverbands und der KPÖ wurde am 15. November 1943 im Zuchthaus Brandenburg–Görden (Deutschland) enthauptet.

Otto Wehofschitz (geb. 20. 5. 1912), Werkmann, KP-Funktionär, wurde im Dezember 1941 festgenommen und am 16. Juli 1942 im KZ Mauthausen ermordet.

Literatur/Quellen:
Fein, S. 76; Ehrung von Simmeringer Freiheitskämpfern, in: Österreichische Volksstimme, 27. 9. 1946; Den Toten zur Ehr — den Lebenden zur Lehr, in: Arbeiter-Zeitung, 29. 9. 1946; Zehn Eisenbahner starben für Österreich, in: Neues Österreich, 29. 9. 1946; Simmeringer Freiheitskämpferdenkmal enthüllt, in: Österreichische Volksstimme, 29. 9. 1946; Denkmalenthüllung in Simmering, in: Österreichische Zeitung, Nr. 225, 29. 9. 1946; Vogl, Friedrich: Österreichs Eisenbahner im Widerstand. Wien 1968, S. 118 f.


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