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Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg/Lahn
Globale Erfassung der gegen Deutsche und Japaner geführten internationalen Prozesse wegen Kriegs- und Humanitätsverbrechen geplant

Aufbauend auf einem ab 1998 durchgeführten Pilotprojekt der Professoren Dieter Simon (Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt/M.) und David Cohen (University of California, Berkeley) wurde am 7. Juli 2003 eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte und der Philipps-Universität Marburg abgeschlossen. Damit wurden die in Frankfurt aufbewahrten, bereits vorhandenen Datenbestände aus dem Pilotprojekt an die Marburger Universität überführt. Dabei handelt es sich um Kopien aus niederländischen, ukrainischen, bulgarischen, französischen, italienischen und russischen Archiven sowie Forschungsberichte aus vielen Erdteilen – vor allem rd. 300 Mikrofilme zu britischen, italienischen und italienischen Kriegsverbrecherprozessen.
Das Marburger Zentrum wird als internationale Forschungsstätte eng mit dem Berkeley War Crimes Studies Center (University of California, Berkeley) und einer ganzen Reihe weiterer Institutionen in Europa, Amerika, Australien und Asien kooperieren. Erste Gespräche mit der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz (FStN) fanden am 28. und 29. Oktober 2003 statt. Da die Überlegungen der FStN zur europäischen Vernetzung von Forschungen zur Nachkriegsjustiz in erster Linie auf die Erfassung der jeweiligen nationalen Prozesse abzielen, diese aber teilweise (z.B. Polen, SBZ bzw. DDR) nach internationalem Recht – nämlich den für die Nürnberger Prozesse erarbeiteten (verfahrens-)rechtlichen Bestimmungen sowie völkerrechtlichen Konventionen – geführt wurden, ergeben sich für beide Seiten interessante Kooperationsmöglichkeiten.
Die beiden Zentren in Deutschland und in den USA werden über die gleichen Informationsgrundlagen verfügen (Aktenaustausch).

Ursprünglicher Link: WebSite des Marburger FDZ
Pressemitteilung der Universität Marburg vom 7. Juli 2003.

Neue WebSite des Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse (International Research and Documentation Center for War Crimes Trials): ICWC






Internationale Kooperation bei der Erfassung von Kriegsverbrecher- prozessen
(Aktualisiert: 2007)