Herbert-Steiner-Preis für Arbeit zur österreichischen
Nachkriegsjustiz
DÖW (Dokumentationsarchiv
des österreichischen Widerstandes) und ITH
(International Conference of Labour and Social Historians), zwei vom Historiker
und Wissenschafts-Organisator Herbert Steiner (1923–2001) mitbegründete
Institutionen haben, gemeinsam mit der Familie Herbert Steiners, einen Preis für Arbeiten zu Widerstand/Verfolgung/Exil
in der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus und Geschichte der Arbeiterbewegung
ausgeschrieben. Der Preis wurde heuer zum ersten Mal vergeben – im Rahmen
der 40. Linzer
Konferenz der ITH; die Übergabe der Preise erfolgte durch die Linzer
Universitäts-professorin Gabriella Hauch, Präsidentin der ITH, die
auch dem Verein "Herbert-Steiner-Preis" vorsteht.
Die Jury einigte sich auf drei Preisträgerinnen für einen Haupt-
und zwei Förderpreise. Einen der beiden Förderpreise erhielt Claudia
Kuretsidis-Haider für ihre Dissertation Verbrechen
an ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern vor Gericht. Die Engerau-Prozesse
vor dem Hintergrund der justiziellen "Vergangenheitsbewältigung"
in Österreich (1945–1955). Claudia Kuretsidis-Haider leitet,
gemeinsam mit Winfried R. Garscha, die Zentrale österreichische Forschungsstelle
Nachkriegsjustiz. Für ihre Forschungen zu den Engerau-Prozessen erhielt
sie bereits am 23. April 2004 den von der Arbeiterkammer gestifteten Theodor-Körner-Preis.
Beide Preise bezwecken die Ermöglichung der Publikation der Forschungsergebnisse,
die 2005 im Innsbrucker StudienVerlag
geplant ist.
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