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Information über das Projekt
»Die Auseinandersetzung der Justiz mit nationalsozialistischen Verbrechen«
Eine Untersuchung der Volksgerichtsbarkeit und der ordentlichen Gerichtsbarkeit in den Oberlandesgerichtssprengeln Wien und Linz

Teil-Projekt des Projekt-Pakets
»Justiz und NS-Gewaltverbrechen in Österreich. Regionale Besonderheiten und Vergleich mit Deutschland«


Das Forschungsprojekt (geplanter Zeitraum: 2. Quartal 2002 bis 1. Quartal 2005) hat folgende Ziele:
1. Erstellung einer Übersicht sämtlicher Urteile wegen NS-Gewaltverbrechen. (Das Teil-Projekt Wien/Linz bezieht sich auf die österreichischen Bundesländer Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Wien.)
2. Vergleich der Ahndung von NS-Gewaltverbrechen durch die verschiedenen österreichischen Gerichte.
3. Vergleich der Ahndung nationalsozialistischer Tötungsverbrechen in Österreich und (West- und Ost-)Deutschland.
4. Untersuchung der Anwendung unterschiedlichen materiellen und prozessualen Rechts, um die – auch für heutige Gerichtsverfahren wegen Humanitätsverbrechen relevante – Frage beantworten zu können, welchen Einfluss die angewandten Rechtsnormen auf das Ergebnis der Strafverfolgung derselben oder vergleichbarer Delikte haben.
Die Ergebnisse der Urteilsauswertung werden – unter Berücksichtigung interdisziplinärer Zugänge – in den jeweiligen regionalen historischen und politischen Kontext gestellt. Die Analyse der Rechtsanwendung durch die Gerichte wird auch mit der rechtswissenschaftlichen Diskussion der ersten drei Nachkriegsjahrzehnte in Beziehung gesetzt.

Zusätzlich zur Untersuchung der Urteile werden im Teil-Projekt Wien/Linz sämtliche österreichische Gerichtsverfahren wegen Verbrechen im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern erfasst und ausgewertet sowie mit den deutschen Mauthausen-Prozessen verglichen.

Projektleitung: Dr. W: R. Garscha
SachbearbeiterInnen:
Linz: Konstantin Putz
Wien: Eva Holpfer, Claudia Kuretsidis-Haider, Sabine Loitfellner, Siegfried Sanwald, Susanne Uslu-Pauer



Projekt beantragt am 21. 11. 2001 beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)