Erzherzog-Johann-Forschungspreis für Forschungen zur Nachkriegsjustiz
in der Steiermark
Einer der großen Auszeichnungen des Landes Steiermark im Wissenschaftsbereich
– der Erzherzog-Johann-Forschungspreis – geht 2004 an Martin F.
Polaschek, Vizerektor für Studium, Lehre und Personalentwicklung der
Karl-Franzens-Universität Graz, Professor am Institut für Österreichische
Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung der Universität
Graz. Martin F. Polaschek ist Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung
justizgeschichtlicher Forschungen und Mitglied des Kuratoriums der Forschungsstelle
Nachkriegsjustiz.
Die Auszeichnung wurde ihm für seine Forschungen zur juristischen Verfolgung
von NS-Verbrechern in der Steiermark verliehen. Seine erste Publikation dazu
wurde 1998 unter dem Titel "Im Namen
der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis
1955" veröffentlicht. 2003 brachte er gemeinsam mit Heimo Halbrainer
die Broschüre "Kriegsverbrecherprozesse
in Österreich. Eine Bestandsaufnahme" heraus, die ein erstes
Ergebnis des von Polaschek gemeinsam mit Thomas Albrich (Innsbruck) und Winfried
R. Garscha (Wien) geleiteten FWF-Projektpakets
"Justiz und NS-Gewaltverbrechen in Österreich" darstellt.
Derzeit arbeitet Martin F. Polaschek an der Analyse der Staatsanwaltschaftsakten
in der Steiermark zwischen 1929 und 1945.
Durch den Erzherzog-Johann-Forschungspreis sollen hervorragende Leistungen
auf dem Gebiet der Geistes- oder Naturwissenschaften, die zur besseren Kenntnis
und Erforschung des Landes Steiermark beitragen, ausgezeichnet werden. Die
Bewerber müssen in der wissenschaftlichen Forschung tätig gewesen
sein und auf Grund ihrer bisherigen Leistungen die Gewähr für weitere
Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der eingereichten Arbeiten bieten. Die
Zuerkennung des Preises erfolgt durch Beschluss der Steiermärkischen
Landesregierung nach Prüfung und Antragstellung einer Jury.
Link: Bericht im "Standard"
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